Vom Profisportler zum Physiotherapeuten und Akademiker (mit Jürgen Maureder)

Lesedauer: 13:30 Minuten
Vom Profisportler zum Physiotherapeuten und Akademiker (mit Jürgen Maureder)

Ehemaliger Profisportler und Jugendstaatsmeister im Schwimmen, zweifaches Masterstudium und derzeit laufendes Doktoratsstudium, Selbstständigkeit in zwei Physio-Praxen und drei Lehrtätigkeiten an Fachhochschulen – wenn man sich die zahlreichen Projekte und Errungenschaften von Physiotherapeut Jürgen Maureder ansieht, dann fragt man sich, ob sein Tag ebenfalls nur 24 Stunden hat.

Physiotherapie, Sport und der stetige Austausch von Wissen sind seine Leidenschaft. Im Gespräch erzählt er von seinem Zeitmanagement, seiner im vergangenen Jahr neu gegründeten eigenen Praxis in St. Pölten und warum man sich nicht von Perfektionismus stressen lassen sollte.

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Hallo Jürgen! Wir freuen uns sehr, Dich heute als Gast bei uns zu haben. Bitte stell Dich erstmal mal kurz vor.

Sehr gerne. Ich war früher im Leistungssport, genauer im Schwimmsport, habe in unterschiedlichen Ländern gelebt und sehr schnell mitbekommen, was Physiotherapie eigentlich heißt – auch von PatientInnenseite her. Für mich war klar, dass ich auch den Weg des Physiotherapeuten einschlagen möchte und so habe ich das Fachgebiet in Graz studiert. Da ich dem Leistungssport treu bleiben wollte, habe ich mich auf Sport-Physiotherapie spezialisiert und arbeite heute auch mit unterschiedlichen Sportverbänden sowie mit Olympioniken zusammen und teile mit ihnen den sportlichen Gedanken.

Gab es für Dich einen Schlüsselmoment, der Dich auf den Weg zum Physiotherapeuten geleitet hat?

Ich habe zu dem Zeitpunkt in Australien gelebt und hatte eine Schulterverletzung. Ich wusste, dass ich Hilfe benötige, kannte mich aber noch gar nicht in dem Bereich aus. Mir wurde empfohlen, zur Physiotherapie zu gehen und ich habe einige Einheiten in Anspruch genommen. Ich wusste gleich: Das ist es! Zum einen, weil es sympathische Menschen waren, die selbst aus dem Sportbereich kamen. Zum anderen, weil sie sich die Zeit genommen haben und auf meine Probleme eingegangen sind. Das hat mich von Anfang an begeistert und es war klar für mich, dass ich an diesem Fachbereich dranbleiben möchte.

Wie war nach dem Studium Dein beruflicher Weg als Physiotherapeut?

Ich habe meinen Bachelor-Abschluss an der FH Joanneum in Graz gemacht und habe direkt im Anschluss einen Job in einer Behindertenwerkstatt angenommen. Das war nicht genau, was ich ursprünglich geplant hatte, aber ich konnte so schnell erste Erfahrungen sammeln. Wir sind dann ein Jahr später nach Wien gezogen und ich habe begonnen, in einem Krankenhaus im geriatrischen Bereich zu arbeiten.

Für mich war immer klar, dass ich mich akademisch noch weiterbilden und auch in der Forschung arbeiten möchte. Ich habe das Masterstudium abgeschlossen und dann war relativ schnell klar, dass ich in die Selbstständigkeit gehen muss, um eine gewisse Flexibilität für die Lehre und Forschung zu haben. So bin ich beim Medizinzentrum Alser Straße in Wien gelandet, wo ich nach wie vor tätig bin.

Selbstständigkeit bietet, obwohl man natürlich immer viel zu tun hat, sehr viele Vorteile und eine große Flexibilität.

Wenn Du an Deine Angestelltenverhältnisse zurückdenkst: Was hat Dir dabei gut gefallen und was war eher herausfordernd?

Ein Riesenvorteil war natürlich das geschützte Setting. Man konnte sich voll und ganz auf die Arbeit mit den PatientInnen konzentrieren. Ich konnte darauf vertrauen, dass jeden Tag PatientInnen zu einem kommen. Die Herausforderung war, dass das eigene Wissen und die Erfahrung immer mehr wurden, es aber einen bestimmten Rahmen gab, in dem man sich bewegen konnte. Wenn man beispielsweise Therapie-Equipment brauchte, konnte man es nicht einfach so kaufen, wie das in der Selbstständigkeit der Fall ist. Da musste man erst von Pontius zu Pilatus laufen und fragen, ob das überhaupt erlaubt ist. Das war eine Herausforderung, auch wenn es letztendlich meist geklappt hat.

Ich habe letztes Jahr meine eigene Praxis in St. Pölten eröffnet und es ist nett, seine eigene Spielwiese zu haben, wo man alles so einrichten kann, wie man es selbst haben möchte, ohne jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen. Alles, was dazu kommt, wie Administration und Organisation, ist natürlich etwas komplett Neues, aber das ist eben learning by doing.

Wie geht es Dir nach dem ersten Jahr mit eigener Praxis?

Sehr gut. Das Team wächst und es ist natürlich angenehm, wenn man seine eigene Vision mit den KollegInnen, die dann mit an Bord sind, teilen kann, weil alle an einem Strang ziehen. Letztes Jahr war der Umbau der Praxis eine große Herausforderung, vor allem, da ich parallel bis in den Januar hinein mein zweites Masterstudium abgeschlossen habe. Aktuell bin ich im Doktoratsstudium, das ich bald abschließe. Das war also keine doppelte, sondern eine dreifache Belastung.

Trotzdem kann man in der Selbstständigkeit seine Ziele und Ideen verwirklichen und sieht direkt, wenn man etwas umsetzt, das Ergebnis.

Deine Arbeit in den Praxen in Wien und St. Pölten, Deine Studien und Deine Lehrtätigkeit… Wie bringst Du das alles unter einen Hut?

Das werde ich sehr oft gefragt und die Antwort ist immer die gleiche:

In der Zeit, die andere vielleicht auf Netflix oder Instagram verbringen, bin ich eben am arbeiten.

Ich habe natürlich nicht mehr Zeit als alle anderen zur Verfügung. Was ich aber sehr gut kann, ist, meine Zeit zu managen und einzuteilen. Natürlich muss man dabei auch schauen, dass die eigene Freizeit nicht zu kurz kommt. Letztendlich, wenn man ein etwas Gefühl für Zeit hat, dann nutzt man sie einmal für ein Masterstudium, einmal für ein Doktorat und dann wieder für die Praxisgründung. Es läuft also nicht alles simultan, sondern man kann das schön abwechselnd einbauen.

Wie weit liegen Deine Erwartungshaltung, als du gegründet hast und die Realität nach einem Jahr auseinander?

Im Nachhinein würde ich auf jeden Fall sagen: Ich hätte mich nicht so stressen müssen. Man hat natürlich eine ganz andere Verantwortung, spielt mit ganz anderen Summen. Da muss man kalkulieren und es stellt sich immer die Frage, ob der Plan aufgeht oder nicht. Von Markt- und Konkurrenzanalyse bis hin zum Budgetplan muss man seine Zahlen kennen. Wenn ich ein Projekt mache, dann möchte ich es sehr genau machen und das ist mir hier, glaube ich, auch gelungen. Im Nachhinein betrachtet hätte es aber auch funktioniert, wenn ich nur halb so viel Energie investiert hätte.

Hattest Du auch Unterstützung bei der Gründung Deiner eigenen Praxis?

Solche Projekte gehen natürlich nicht alleine. Meine Frau ist Logopädin und auch in die Praxis mit eingestiegen. Sie hat natürlich auch ihre Ideen mit eingebracht. Aus dem familiären Setting gibt es immer wieder Menschen, die handwerklich begabter sind als ich. Das ist natürlich auch eine super Hilfe, auf die man zurückgreifen kann.

Auch aus der Arbeit mit den KollegInnen im Medizinzentrum Alser Straße habe ich viel mitgenommen. Da war und bin ich ja auch selbstständig tätig, aber habe weniger Verantwortung als in meiner eigenen Praxis in St. Pölten. Das hilft natürlich. Es wäre gelogen zu sagen, dass es eine One-Man-Show ist.

Es ist ein Luxus, wenn man weiß, dass man Menschen um sich hat, die man um Hilfe bitten kann.

Hast Du auch aus der Vernetzung mit ExpertInnen und anderen TherapeutInnen bereits etwas gewinnen können?

Absolut. Ich habe die Einstellung: Wenn ich jemandem Hilfe anbiete, dann kann ich im besten Fall jemandem eine Freude machen und darauf vertrauen, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. In der Selbstständigkeit ist es essentiell, sich ein Netzwerk aufzubauen und regelmäßig mit KollegInnen zu plaudern – sei es fachlich oder privat. Mundpropaganda ist natürlich auch ein wichtiger Punkt. Wenn sich herumspricht, dass es in St. Pölten engagierte, nette Physiotherapeuten gibt, dann ist das auf jeden Fall eine Hilfe.

Zum Thema Aufbauen eines KundInnenstammes am Beginn der eigenen Praxis: Wie macht ihr das?

Ich habe den großen Luxus, dass die Praxis in Wien praktisch ein Selbstläufer ist. Ich kann also auf meine Stamm-PatientInnen vertrauen. Das funktioniert mit der Mundpropaganda sehr gut. In St. Pölten braucht das natürlich ein bisschen Anlaufzeit. Das muss man auch mit einberechnen und das steht beispielsweise auch in meinem Finanzplan drinnen, dass die ersten Monate etwas schwieriger sind.

Letztendlich habe ich aber nichts Aufregendes gemacht. Ich bin zu ÄrztInnen gegangen, habe mich vorgestellt und erzählt, was ich mache. Manche waren interessiert, weil sie gerade auch die Zeit dafür hatten. Die fanden das toll, dass man so viele Projekte am Laufen hat. Andere hatten weniger Zeit, haben aber dann zumindest schon einmal von einem gehört.

Dann habe ich viele TherapeutInnen eingeladen, ohne großen Hintergedanken, einfach, um sich gegenseitig kennenzulernen und damit man sich auch mal austauschen kann. Ich habe beispielsweise so sehr schnell TherapeutInnen kennengelernt, die auf Schulter spezialisiert sind, während ich mich auf Laufanalyse und die unteren Extremitäten fokussiere. Das ist ganz nett, weil man weiß, wo man PatientInnen mit diesem Problem hinschicken kann, und das beruht natürlich auch auf Gegenseitigkeit.

Ich habe eigentlich nichts gemacht, als mit Leuten gesprochen, ohne ihnen dabei etwas verkaufen zu wollen. Ich habe einfach gesagt: „Hallo, ich bin jetzt da, machen wir etwas Tolles miteinander.“ Das hat recht gut funktioniert.

Hast Du Dich in diesem Zusammenhang auch mit dem Thema Alleinstellungsmerkmal, das Dich von anderen TherapeutInnen abhebt, auseinandergesetzt?

Natürlich macht man eine gewisse Markt- und Konkurrenzanalyse – wobei Konkurrenz finde ich das falsche Wort ist. Natürlich muss man schauen, wo man am Markt noch eine Nische finden kann. Ich bin auf jeden Fall auf technologiegestützte Therapie spezialisiert.

Ich traue mich auch zu behaupten, dass meine Praxis, was die Ausstattung anbelangt, im oberen Bereich liegt.

Mir ist wichtig, dass ich immer auf dem neuesten Stand bin – auch durch meine Studien, meine eigene Forschung und unser Know-how. Jeder von uns ist engagiert, jeder gibt sein Bestes und genau das will ich zeigen. Ich studiere nicht umsonst gefühlt seit 100 Jahren, damit ich das Wissen dann nicht weitergebe. Ich habe schon öfter gehört, dass die Leute sehr schätzen, dass ich immer sehr interessiert bin und immer am neuesten Stand bleiben will.

Ich glaube, das spüren letztendlich auch meine PatientInnen. Mir ist ganz, ganz wichtig, dass man immer neuen Input bringen und auf die aktive Therapie setzen kann. Evidence-based Physiotherapie in Kombination mit ehrlicher, netter Kommunikation – ich glaube, das ist der Schlüssel, mit dem man in unserem Bereich durchaus erfolgreich sein kann.

Ist es auch vorteilhaft, dass Du aus dem Leistungssport kommst? Spricht das PatientInnen mit ähnlichem Background an?

Absolut. Ich war mit dem Junior-Nationalteam im Schwimmen bei der Junioren-Europameisterschaft in Litauen und das ist natürlich toll, wenn man sich dann selbst in den jungen Sportlern wiedererkennt und ihnen Erfahrungswerte mitgeben kann. Beispielsweise, wie man mit Schulterbeschwerden umgeht und was man präventiv tun kann, damit es gar nicht erst so weit kommt.

So simpel das auch klingt: Es ist ein wichtiger Punkt, wenn man im Sport dieselbe Sprache spricht.

Wenn ich mit SchwimmerInnen spreche, dann wissen sie sofort, dass ich aus dem Schwimmsport komme. Das kann ich jetzt beim Fußball nicht im selben Ausmaß behaupten, aber das Wording ist einfach ganz wichtig. Es macht Sinn, wenn man die Eigenerfahrung einbringen kann, selber auch Patient war und nicht nur die therapeutisch-medizinische Seite kennt.

Stimmt es, dass Empathie und das Gefühl, verstanden zu werden, zum Heilungsprozess der PatientInnen beitragen.

Absolut. Der einfachste Weg, um das zu leben, ist, wenn man ehrlich an den Problemen der PatientInnen interessiert ist. Natürlich muss man dazu sagen: TherapeutInnen sind auch nur Menschen und da muss es auch im Privaten funktionieren. PatientInnen spüren, dass man mit einer gewissen Leidenschaft dahinter ist, dass man den Leidensdruck versteht, der dahinter passiert und wenn man ehrliches Interesse zeigt. Das klingt oft einfach, ist es aber nicht immer.

Du hast erwähnt, dass Du gemeinsam mit Deiner Frau in der Praxis bist. Ist sie auch bei der Administration involviert oder ist das alleine Dein Thema?

Momentan liegt das alles nur bei mir. Sie ist eingemietet. Das heißt, sie übernimmt noch keine zusätzlichen Rollen. Allerdings hat sie in der Bildungskarenz ein Management-Studium absolviert. Sie wird also früher oder später diesen Bereich übernehmen. Momentan versuchen wir, das Berufliche und das Private so gut es geht zu trennen. Das funktioniert eh nicht immer. Ich sehe uns ein bisschen wie ein kleines Start-up. Das heißt, die Rollenverteilung wird sich in den nächsten Monaten herauskristallisieren. Das Team wird dann noch wachsen und dann können wir dann auch alle Stärken gut ausspielen.

Du bist ja auch Vortragender an Fachhochschulen. Wie bist Du dazu gekommen und was hat Dich motiviert, Dein Wissen weiterzugeben?

Das ist tatsächlich eine spannende Sache. Ich hatte mich ursprünglich nur für einen Lehrauftrag beworben und nun habe ich drei. Bei den anderen beiden bin ich tatsächlich aktiv angesprochen worden. Das ist meiner Meinung nach genau das, was ich beim Vernetzen mit anderen TherapeutInnen auch schon gesagt habe: Wenn man einfach offen auf die Leute zugeht, mit ihnen plaudert, ehrliches Interesse zeigt und sie dann mitbekommen, dass man ehrgeizig und interessiert ist, kommt man irgendwann an den Punkt, wo die Leute aktiv auf einen zukommen. Dann zahlen sich die Studien und die eigene Forschung aus.

Ich muss sagen, die Lehrtätigkeit macht sehr viel Spaß, weil man sich selbst reflektieren muss. Man kann sich nicht einfach in den Hörsaal stellen und unvorbereitet irgendetwas präsentieren. Diese Selbstreflexion finde ich sehr spannend und es ist schön zu sehen, wie viele extrem gute Kolleginnen und Kollegen nachkommen, die jetzt schon sehr viel Wissen haben, wo ich selbst auch immer etwas lernen kann. Lehre findet auf Augenhöhe statt, wo man sich gegenseitig etwas beibringen kann, denn letztendlich sind wir früher oder später KollegInnen. Ich finde diesen gemeinsamen Wissensaustausch einfach sehr schön.

Ich möchte beruflich nochmal mit Dir zurückblicken: Gibt es etwas, das Du heute anders machen würdest?

Das ist eine sehr gute Frage. Der Start meiner Selbstständigkeit ist bei mir jetzt doch schon einige Jahre her. Man hat am Anfang immer diesen Stress, einen Respekt vor der Situation, dass man nicht genug PatientInnen bekommt. Ich sage, im Nachhinein war dieser Respekt nicht notwendig.

Wenn man aktiv dranbleibt, hat man immer PatientInnen.

Ich habe gelernt, dass man sich nicht so viele Sorgen machen muss in der Selbstständigkeit. Es gibt immer Wege, wieder zu Arbeit zu kommen. Und man hat sich bei der vielen Arbeit auch Urlaub verdient. Den werde ich in Zukunft öfter nehmen, als ich das aktuell mache. Es wird trotzdem funktionieren.

Gibt es einen Tipp, von dem du profitiert hast und den Du mit uns teilen möchtest?

Was ich am Medizinzentrum Alser Straße super finde ist, dass wir eine Gemeinschaftsküche haben, wo es die Möglichkeit gibt, PatientInnen durchzusprechen und Erfahrungswerte auszutauschen.

Ich kann jedem empfehlen, in der Selbstständigkeit mit einem Team zu arbeiten, mit dem man sich permanent austauschen und bei dem man voneinander lernen kann.

Ein Supervisor bei meinem Doktorat hat mir immer wieder die Fehler geschildert, die er in der Forschung gemacht hat – das war extrem wichtig. Als junger Forscher und Doktorand hat man immer das Gefühl, es muss alles perfekt sein, denn in der Forschung läuft alles perfekt, was nicht der Fall ist. Es hat mir immer gut gefallen, von negativen Beispielen zu hören, denn das nimmt einem selbst den Stress.

Für alle, die als PhysiotherapeutIn in die Forschung gehen: Es ist alles nicht so schlimm, man muss sich nicht stressen. Man muss den Hausverstand mitnehmen, Fehler machen und daraus lernen. Wir haben es schon alle 100 Mal gehört, aber ich kann es auch in diesem Bereich bestätigen: Fehler müssen passieren, denn sonst gibt es keine Weiterentwicklung.

Danke für diese Erfahrungen! Da wird einigen unserer LeserInnen sicherlich ein Stein vom Herzen fallen.

Absolut, das ist bei mir auch das höchste Credo in den Vorlesungen. Die Studierenden können mich alles fragen, denn genau dafür bin ich ja da. Ich habe mir im Doktorat auch immer gedacht: „Jetzt bin ich in dieser Rolle, jetzt wird von mir erwartet, dass ich alles weiß.“ Das ist natürlich Blödsinn. So kann das ja auch gar nicht funktionieren. Also eine ganz wichtige Message:

Wenn man etwas nicht weiß, ehrlich zugeben, nachfragen und in Dialog treten.

Da kommen meist richtig geniale Gespräche heraus, auf unterschiedlichsten Ebenen. Das ist 100 Mal wertvoller, als wenn man sich mit seinem Problem zu Hause versteckt, selber recherchiert und im Zweifelsfall nichts dazu findet. Einfach miteinander reden.

Wir haben vorhin schon vom Thema Urlaub gesprochen. Was machst Du konkret für Deine Selbstfürsorge?

Da gibt’s für mich eine ganz klare Antwort: Sport ist und bleibt meine Leidenschaft. Ohne Sport kann ich meine Batterien nicht aufladen. In der Corona-Zeit haben wir ein drittes Familienmitglied dazu bekommen. Zeit mit meiner Familie zu verbringen, ist sehr wertvoll und entschleunigend. Wenn man so viele Projekte am Laufen hat, dann huscht man von einem zum anderen Termin und muss an viele Dinge parallel denken. Das ist anstrengend und kostet Ressourcen. Aber wenn man Zeit mit der Familie verbringt, dann kann man sich voll und ganz darauf einlassen. Das gibt einfach Energie.

Verrate uns abschließend bitte noch, wie man mit Dir Kontakt treten kann und wo man mehr über Dich erfährt!

Wir sind immer offen für ein gutes Gespräch. Ich lerne immer wieder Physios kennen, mit denen ich mich auf Instagram vernetze und austausche. Ihr könnt mir also gerne auf Instagram und LinkedIn schreiben und auf unseren Praxis-Websites praxis-birkengasse.at und mza.at vorbeischauen. Ich habe auch immer wieder PraktikantInnen bei mir zum Schnuppern. Meldet euch gerne, ich habe immer Lust auf ein gutes Gespräch.

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