Physiotherapie Ausbildung: Infos zu Voraussetzung, Dauer und Aufbau
In diesem Artikel erklären wir Dir, was Dich bei einer Physiotherapie Ausbildung in Österreich erwartet. Als kleinen Einblick in die Welt der Physiotherapie gehen wir genauer auf die Voraussetzungen, Dauer und den Aufbau der Ausbildung ein.
Alles, was Du über die Physiotherapie Ausbildung in Österreich wissen musst
Die Physiotherapie ist ein besonders bedeutsamer Faktor im Gesundheitswesen, denn sie spielt bei der Rehabilitation von PatientInnen, bei der Schmerzlinderung und bei der Verbesserung der Lebensqualität eine entscheidende Rolle. Die Ausbildung in Österreich ist gut strukturiert, und ermöglicht es ausgehenden PhysiotherapeutInnen, das benötigte Wissen und die praktischen Fähigkeiten zu erwerben.
Voraussetzungen für die Physiotherapie Ausbildung in Österreich
Um in Österreich PhysiotherapeutIn werden zu können, musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Matura oder Äquivalent: Grundvoraussetzung ist die Matura oder der Abschluss eines gleichwertigen Bildungsniveaus. So wird gewährleistet, dass Du über solides Grundwissen in Fächern wie Physik, Chemie und Biologie verfügst. Diese Basis ist in den Bereichen Gesundheit und Physiotherapie von großer Bedeutung.
- Physische & mentale Gesundheit: Als PhysiotherapeutIn arbeitest Du direkt mit und an PatientInnen. Daher ist eine physische und mentale Gesundheit ein wichtiges Kriterium. Die physische und mentale Gesundheit der Studierenden wird durch ein ärztliches Attest nachgewiesen.
- Soziale Kompetenz: Als PhysiotherapeutIn musst du sowohl einfühlsam als auch kommunikativ sein. Die enge Zusammenarbeit mit PatientInnen, ÄrztInnen und anderen GesundheitsdienstleisterInnen benötigt, neben Einfühlungsvermögen und offener Kommunikation, ein gutes zwischenmenschliches Geschick.
- Deutschkenntnisse: Die Physiotherapie Ausbildung erfolgt in deutscher Sprache. Damit Du dem Unterricht problemlos folgen und in späterer Folge effektiv mit PatientInnen kommunizieren kannst, musst Du über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen.
- Vorpraktikum vor dem Studium: Um sicherzustellen, dass Studierende bereits erste Einblicke in das Berufsfeld hatten, verlangen einige Schulen und Hochschulen, dass sie bereits ein Vorpraktikum im Gesundheitswesen oder in einem verwandten Bereich absolviert haben. Sinn des Praktikums ist es, dass Studierende den Beruf kennenlernen und einen ersten Einblick sowohl in die Tätigkeiten als auch die Arbeitszeiten im Gesundheitswesen bekommen.
Dauer der Physiotherapie Ausbildung in Österreich
In Österreich gibt es zwei Möglichkeiten, um PhysiotherapeutIn zu werden: Die schulische Ausbildung und das Studium der Physiotherapie.
Schulische Physiotherapie Ausbildung
- Die schulische Ausbildung zur/zum PhysiotherapeutIn dauert im Normalfall 3 Jahre und wird an spezialisierten Berufsfachschulen für Physiotherapie angeboten.
- Während Deiner Ausbildung sammelst Du umfassende Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Massagetherapie, Bewegungstherapie und praktische Erfahrungen in der Versorgung von PatientInnen.
- Nach erfolgreichem Abschluss erhältst Du ein Diplom als staatlich geprüfte/r PhysiotherapeutIn.
Physiotherapie Studium
- Das Studium zur/m PhysiotherapeutIn ist an einigen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich möglich:
- Das Studium dauert zwischen 3 und 4 Jahre und variiert je nach Bildungseinrichtung und gewähltem Studiengang.
- Während des Studiums erwirbst Du umfassendes wissenschaftliches Verständnis, sowie praktische Erfahrungen in klinischen Rotationen.
- Auch der Abschluss variiert je nach Bildungseinrichtung und kann entweder ein Bachelor of Science (BSc.) oder ein Diplom sein.
Unabhängig vom Ausbildungsweg musst Du als AbsolventIn eine staatliche Prüfung ablegen, um Deine Zulassung als PhysiotherapeutIn zu erhalten.
Aufbau der Physiotherapie Ausbildung in Österreich
Die Ausbildung und das Studium in Österreich sind gut strukturiert. Sie ermöglichen es den angehenden PhysiotherapeutInnen, das benötigte theoretische Wissen und die notwendigen praktischen Fähigkeiten zu erwerben. Der grobe Aufbau der Ausbildung sieht so aus:
- Theoretische Grundlagen: In den ersten Semestern des Studiums liegt der Fokus darauf, Dir theoretisches Wissen in Fächern wie Anatomie, Physiologie, Pathologie und Biomechanik zu vermitteln und dein Verständnis für den menschlichen Körper und seine Funktionsweise zu vertiefen.
- Praktische Eigenschaften: Parallel zu den theoretischen Kursen, erlernst Du die benötigten praktischen Fähigkeiten. Die praktischen Fähigkeiten umfassen das Erlernen von physiotherapeutischen Techniken, Übungen und Behandlungsmodalitäten. Du wirst in Krankenhäusern, Rehabilitationszentren oder anderen Gesundheitseinrichtungen arbeiten, um deine praktischen Fähigkeiten anwenden und ausbauen zu können.
- Klinische Praktika: Im späteren Verlauf Deiner Ausbildung musst Du klinische Praktika absolvieren. Bei Deinen Praktika arbeitest Du mit echten PatientInnen, unter der Aufsicht erfahrener PhysiotherapeutInnen. Die Praktika sind wichtig, damit Du praktische Erfahrung sammeln und Dich auf Deine zukünftige Karriere vorbereiten kannst.
- Spezialisierung: Bei manchen Ausbildungsprogrammen hast Du die Möglichkeit, Dich auf Bereiche wie zB Sportphysiotherapie, Neurologie oder Orthopädie zu spezialisieren.
- Abschlussarbeit: Am Ende deiner Ausbildung musst Du Dein Wissen bei einer Abschlussarbeit unter Beweis stellen. Das spezifische Thema Deiner Abschlussarbeit darfst Du frei wählen.
- Prüfungen & Abschluss: Schon während Deiner Ausbildung musst Du verschiedene Prüfungen ablegen, um sicherzustellen, dass Du sowohl das benötigte Wissen als auch die Fähigkeiten zum/zur Physiotherapeutin besitzt. Die Prüfungen können schriftlich, mündlich, praktisch oder durch klinische Bewertungen erfolgen. Sobald Du Deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, erhältst Du den Titel „Diplomierter Physiotherapeut“ oder „Diplomierte Physiotherapeutin“.
Physiotherapie Ausbildung im Semester-Überblick
Die Ausbildung dauert im Regelfall 6 Semester. Wir geben Dir einen groben Überblick, was pro Semester auf Studierende zukommt:
- Semester: Grundlegende Kenntnisse in Physiologie, funktioneller Anatomie, PatientInnenmanagement, physikalischer und rehabilitativer Medizin, Untersuchung des Bewegungssystems, Psychologie, Massage und Hygiene.
- Semester: Schwerpunkt auf Schmerzphysiologie und Schmerztherapie – Dies beinhaltet die Studie der Struktur und Funktion des Nervensystems und der Organsysteme, deren Funktionsstörungen und Pathologie. In diesem Semester ist üblicherweise das erste Praktikum notwendig. Je nach Studienorganisation müssen bis zu sieben Praktika absolviert werden.
- Semester: Baut auf den bereits erworbenen Kenntnissen auf und auf der effektiven Kommunikation mit PatientInnen und deren Angehörigen.
- Semester: Anwendung der Physiotherapie in verschiedenen medizinischen Bereichen, darunter Psychologie, Intensivmedizin, Pädiatrie, Geriatrie, Onkologie, Psychiatrie und Gynäkologie.
- Semester: Schwerpunkt auf Themen wie biomedizinische Statistik, Ethik, rechtliche Grundlagen sowie Medien und Technologien in der Physiotherapie.
- Semester: Bachelorarbeit verfassen und Prüfungsvorbereitung.
Was passiert nach dem Abschluss Deiner Physiotherapie Ausbildung in Österreich
Nach Deinem Abschluss stehen Dir verschiedene Türen offen. Du hast die Möglichkeit zur Weiterbildung und Spezialisierung. Um Dein Wissen in einigen Bereichen zu vertiefen, kannst Du diverse Fortbildungen besuchen. Du kannst Dich aber ebenso für einen Masterstudiengang in Physiotherapie einschreiben und auf einem höheren akademischen Niveau arbeiten. Des Weiteren kannst Du Mitglied in beruflichen Verbänden werden. Diese bieten in den meisten Fällen Fortbildungen und Networking-Möglichkeiten an.
Deine Karrieremöglichkeiten nach der Physiotherapie Ausbildung in Österreich
Als PhysiotherapeutIn kannst Du nach Deinem Studium bzw. nach Deiner Ausbildung in folgenden Berufsfeldern tätig werden:
- Therapie- und Rehabilitationszentren
- Krankenhäusern
- Facharztpraxen
- Kuranstalten
- Behinderteneinrichtungen
- Senioren- und Pflegeheime
- Fitnessstudios
- Thermen
- Wellnesszentren
- Sportvereine
- Gesundheitsämtern
- Einrichtungen zur Gesundheitsförderung (zB in Betrieben, Schulen, Kindergärten)
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