Warum es bei appointmed keine Work-Life-Balance gibt – gut so!
Wenn Du uns in den sozialen Medien folgst, war es schwer zu übersehen, dass ich letztes Jahr meinen Pilotenschein gemacht habe. Das ist ein zeitintensives Unterfangen, wenn man gleichzeitig ein wachsendes Unternehmen führt. Ich dachte viel über das Konzept der Work-Life-Balance nach. In diesem Artikel soll es also darum gehen, wieso es heute meiner Meinung nach keine wirkliche Work-Life-Balance mehr gibt.
Die Lösung lautet Work-Life-Integration und ermöglicht es zB dem appointmed Team maximal flexibel zu arbeiten. Arbeit und Privatleben werden dabei unter einen gemeinsamen Hut gebracht, wobei weder das eine noch das andere darunter leidet.
Einen Obstkorb für Deine Seele?
Es war der heilige Gral der PersonalvermittlerInnen: Talente sollten durch die tolle Work-Life-Balance im Betrieb geworben werden. Was dieses Konzept genau bedeutet und wie es im Unternehmen konkret umgesetzt wird, das wurde dabei nicht näher erläutert.
Noch bis vor ein paar Jahren wurden wertvolle MitarbeiterInnen daran gemessen, wie viel Zeit sie für das Wohl des Unternehmens investierten opferten. Einige Firmen zahlten sogar großzügige Prämien für Überstunden. Meistens wurden MitarbeiterInnen jedoch dazu gebracht einen „All-in-Vertrag“ zu unterschreiben. Dafür gab es dann kostenloses Mittagessen, einem Tischfußballtisch in der Kaffeeküche, einen täglich frischen Obstkorb und irgendwelche seltsame, gemeinsame Aktivitäten nach Feierabend, für die man sich alleine schon wegen der Kollegialität zu interessieren hatte. Endlich – so scheint es – gibt es hier einen Perspektivenwechsel.
Die Arbeit ist da, wo Du bist.
E-Mails, Basecamp, Slack, Notion und andere Projektmanagement-Tools sind nur einen Fingertipp entfernt. All diese Tools tragen MitarbeiterInnen auf ihrem Smartphone immer mit sich herum, denn die wenigsten nutzen ein Diensthandy. Die Grenzen zwischen „Work“ und „Life“ verschwimmen.
Ich glaube aufrichtig, dass dies eine gute Sache für Unternehmen und Teams ist – vorausgesetzt, man geht es “richtig” an.
Bei appointmed schauen wir zB nicht darauf, wie viele Stunden jeder von uns arbeitet*. Es kommt immer auf die Qualität der Arbeit an, nicht auf die Quantität. Das gibt jeder und jedem die Freiheit, die Arbeit nach eigenem Zeitplan zu erledigen.
Bist Du Donnerstag Nachmittag mit Deinen Aufgaben fertig? Gut für Dich! Wir sehen uns dann am Montag wieder. Du nimmst Dir am Mittwoch frei und verschiebst Deine Aufgaben auf Samstag, weil das besser in Deine Pläne passt? Go for it! Du willst am Dienstag Vormittag mit Deinen Kindern den Tierpark besuchen? Tu das und vergiss die Sonnencreme nicht!
Sei einfach nur transparent, was Deine Verfügbarkeit bzw. Abwesenheit betrifft. Lass das restliche Team wissen, was Du vorhast, damit es zu keinen Blockaden kommt.
Vom Home-Office zum Everywhere-Office
Das Thema mit den Arbeitszeiten haben wir jetzt geklärt. Wie sieht es mit dem Arbeitsplatz selbst aus? Gibt es inzwischen etwas passenderes als Kernzeit, Gleitzeit und einem Home-Office Tag pro Woche?
Die Antwort ist “Ja”. Steige in das Flugzeug (oder die Bahn) und verlagere Dein Büro für ein paar Wochen an den Strand. Oder auch gleich auf hohe See, wenn Dir das lieber ist.
Für mich als “Chef” ist das alles in Ordnung, solange Du Dich klar mit Deinen KollegInnen absprichst, es eine saubere Übergabe gibt und es dadurch zu keinem unfairen Ungleichgewicht des Arbeitsaufwands kommt.
Mehr Fokus auf qualitativem Output – und nicht auf “abgesessener” Zeit – hat dabei einen weiteren Nebeneffekt: Die Spreu wird vom Weizen getrennt. Es heben sich dadurch nämlich schnell jene Personen hervor, für die diese Art des Arbeitens (noch) nicht ganz geeignet ist…
Work-Life-Integration
Anstatt „Arbeit“ und „Leben“ voneinander abzukapseln, muss das Ziel heißen, die Arbeit besser in unser Leben zu integrieren. Davon bin ich überzeugt.
Warum sollten wir unsere Zeit an einem sonnigen Tag im Haus, vor dem Bildschirm verbringen müssen? Sollte es nicht die Möglichkeit gegeben, den Laptop mit nach draußen mit zu nehmen und das Wetter zu genießen? Oder besser: Verschieben wir die Arbeit gleich auf morgen, wo wir wissen, dass es den ganzen Tag regnen wird.
Ist es nicht traurig von Montag bis Freitag für das freie Wochenende, monatelang für den Urlaub und jahrelang für die Pension zu arbeiten? Das Leben sollte doch mehr zu bieten haben als das.
Ich kann Dir nur ehrlich ans Herz legen, ein Unternehmen zu finden, das Dir die oben erwähnten Freiheiten und Möglichkeiten bietet.
Komm schon… Wo ist der Haken?
Es erfordert ein beträchtliches Maß an Selbstdisziplin, um nicht in die Falle zu tappen, rund um die Uhr zu arbeiten oder – auf der anderen Seite des Spektrums – den größten Teil des Tages zu prokrastinieren.
Wenn Du erst einmal das richtige Unternehmen und Deinen persönlichen Rhythmus gefunden und gelernt hast, mit diesem Maß an Freiheit und Verantwortung umzugehen, kann die Arbeit zu einem Teil Deines Lebens werden, der Spaß macht. Ohne Dich davon völlig einnehmen zu lassen und früher oder später auszubrennen.
*) Disclaimer: Natürlich respektieren wir bei all der genannten Freiheit unser MitarbeiterInnen alle Auflagen im Rahmen des MitarbeiterInnenschutzes und halten uns selbstverständlich an alle gesetzlichen Vorgaben.